Die Vortragsreihe “Junge Muslime zwischen Tradition und Moderne” startete am 22. Juni mit der Lesung aus Dr. Benjamin Idriz’ Buch “Der Koran und die Frauen”. Der islamische Theologe Dr. Benjamin Idriz, der in Damaskus, Beirut und Serbien studierte, stellte sich und sein neues Buch vor.
Das Thema Frauenrechte im Islam sei ein Dauerthema, so der Autor. Es gäbe viele deutschsprachige populistische Bücher zu dem Thema. Sein Buch unterscheide sich von diesen schon dadurch, dass es von einem muslimischen Theologen geschrieben worden sei. Das Buch sei aus der Praxis, die er als Imam seit 1995 in der Penzberger Moschee in Bayern umsetze, entstanden. Frauen seien ein wichtiger Bestandteil der Gemeinde und nehmen sichtbar am Gemeindeleben teil, da keine räumliche Trennung in seiner Moschee herrsche, berichtet Idriz.
Das Buch “der Koran und die Frauen” thematisiert sowohl die klassischen Quellen der muslimischen Gelehrten als auch den Ansatz des historischen Kontexts, der die Koranverse im Lichte der damaligen Zeit und geographischen Gegebenheiten betrachtet.
Im Gespräch mit den Zuhörern wurde unter anderem die Frage gestellt, wie hoch der Anteil der Autorinnen war, die er bei seiner Recherche zum Buch gefunden habe, die über die Frau im Islam geschrieben haben. Von den 120 Werken, die er zitiert, sei leider nur eines von einer Autorin aus der Türkei. Er wünsche sich vielmehr Theologinnen, die über die muslimische Frauen schreiben, damit das Thema nicht immer von Männern behandelt wird.
Nach der Lesung hatten die Besucher die Gelegenheit ein persönliches Gespräch mit Benjamin Idriz zu führen und bei der Gelegenheit eine Widmung für ein Exemplar zu erhalten. Der Imam lud die Mosaik Mitglieder zu einem Besuch nach Penzberg ein, um sich seine Arbeit vor Ort anzuschauen und seine Gemeinde kennenzulernen.