Beratungsansätze in der Theorie gibt es viele. In der praktischen Umsetzung führen unterschiedliche Rahmenbedingungen und Zielgruppen zu einer noch größeren Diversität. In dieser Reihe werden wir regelmäßig Beratungsansätze vorstellen und die Frage aufwerfen, inwieweit diese in der Beratungsarbeit im Themenbereich Islam- und Muslimfeindlichkeit / antimuslimischer Rassismus zum Einsatz kommen können. Hier geht es weiter, mit der Feministischen Beratung.
Was ist Feministische Beratung?
Die Bezeichnung Feminismus ist abgeleitet von lateinisch femina ‚Frau‘ und –ismus (siehe. Online-Duden).
Feministische Beratung fordert und fördert die Unterstützung von Frauen bei der Wahrung und oder Durchsetzung ihrer legitimen Ansprüche, z.B. auf körperliche Unversehrtheit, materielle Unabhängigkeit, selbstbestimmte Lebensgestaltung usw.
In Deutschland kommen der Begriff und die Methode in der Praxis immer häufiger vor. Feminismus oder die Feministische Beratung arbeiten daran, allen Menschen einen gleichberechtigten Zugang zu demokratischen und monetären Werten einer Gesellschaft zu ermöglichen. Besonders den aus feministischer Sicht besonders diskriminierten wie homosexuelle, alleinerziehende Mütter oder Immigrantinnen.
Der Feminismus ist ein breites und komplexes Themenfeld und die feministische Beratung ist ein Teil davon. Es ist nicht möglich über die Feministische Beratung zu sprechen und dabei den Feminismus außer Acht zu lassen. Doch an dieser Stelle würde es den Rahmen einer kurzen Einführung sprengen. Da sich das Thema gut im Internet recherchieren lässt, sei an dieser Stelle auf diese Möglichkeit verwiesen.
Was sind Voraussetzungen für Feministische Beratung im Kontext von antimuslimischem Rassismus?
Das Angebot der Beratung im Kontext des antimuslimischen Rassismus in Form von feministischer Beratung, würde, wie bereits auch für alle vorhergegangenen Beratungsmethoden geltend, eine Profession aus einem dem Beratungswesen nahestehenden Betätigungsfeld, wie bspw. dem religionspädagogischen, juristischen, oder sozialarbeiterischen Bereich voraussetzen. Neben guten Deutschkenntnissen, wäre auch die Kenntnis einer für diesen Kontext relevanten Fremdsprache von Vorteil, z.B. Türkisch, Arabisch oder Persisch, wodurch sprachliche Barrieren reduziert werden können. Des Weiteren sollten Fachkenntnisse, sowie eine Sensibilisierung für die Methoden und Ansätze der Feministischen Beratung vorhanden sein. Dies kann in Form einer Weiterbildung oder durch Lektüre von Fachbüchern erfolgen.
Welche Möglichkeiten bietet Feministische Beratung im Kontext von antimuslimischem Rassismus?
Ein wichtiger Punkt, den die Feministische Beratung im Kontext von antimuslimischem Rassismus in besonderer Weise abdecken würde, wäre der Diskriminierungsbereich der Intersektionalität. Das bedeutet, dass eine Person doppelt oder mehrfach von Diskriminierung betroffen ist. Somit wäre eine muslimische Frau mit einem Migrationshintergrund und einem Kopftuch von Intersektionalität betroffen. Die Beratung durch eine muslimische Frau (siehe Peer-Beratung), wäre in diesem Fall wünschenswert, um der Besonderheit der Umstände gerecht zu werden, jedoch, bei ausreichender Sensibilisierung und Fachlichkeit nicht zwingend.
Wird Feministische Beratung bereits außerhalb der Ursprungsidee in anderen Kontexten verwendet?
Neben der Feministischen Beratung, gibt es auch die Feministische Therapie. Sie funktioniert im Grunde ähnlich wie andere Therapieformen. Wodurch sich die Feministischen Therapie von anderen unterscheidet, ist, dass sie Frauen besonders berücksichtig.